Über diesen Kurs

Site: Offene Bildungsressourcen der Hochschule Düsseldorf
Course: Template: Forschendes Lernen
Book: Über diesen Kurs
Printed by: Guest user
Date: Monday, 16 September 2024, 10:10 PM

Description

Was ist Forrschendes Lernen und Hinweise zur Nutzung diese Templates

Start

E-Learning Kursvorlage

E-Learning als Konzept des Forschenden Lernens ist ein hochschuldidaktisches Format, bei dem Studierende im Rahmen von Seminaren oder Projekten eigenständig forschen.

Diese Kursvorlage dient als umfassender Leitfaden für die Gestaltung eines Kurses nach dem Konzept des Forschenden Lernens. Das nächste Kapitel bietet eine detaillierte Übersicht der Inhalte und des Aufbaus sowie einen idealtypischen Ablauf in acht Phasen nach Huber (2014).

Im dritten Kapitel finden Lehrende detaillierte Anweisungen zur Gestaltung der einzelnen Lerneinheiten für jeden Kursabschnitt.

Das Konzept

Was ist Forschendes Lernen?

Forschendes Lernen ist ein didaktisches Konzept, in dem das eigene Fragen und Untersuchen und somit die Generierung eigenen Wissens im Vordergrund steht:

  • Entwickeln selbstständig eine für sie relevante Fragestellung
  • Wählen selbständig die für sie geeignete Methoden
  • Gestalten und reflektieren den gesamten Forschungsprozess
  • Präsentieren ihre Ergebnisse (vgl. Hochschulrektorenkonferenz 2015: 2)

Durch die selbstständige Entwicklung von Fragestellungen, die Auswahl von Methoden, die Gestaltung des Forschungsprozesses sowie durch Reflexion und Präsentation der Ergebnisse erwerben Studierende eine Reihe fachlicher und überfachlicher Kompetenzen.

Beim Forschenden Lernen geht es im Besonderen darum, Forschungspraxis zu erleben und eine Forschungshaltung zu entwickeln. Hierfür werden den Studierenden Erfahrungsräume für spezifische Aktivitätsniveaus des Forschens eingeräumt. Je nach Rahmenbedingungen (zeitliche/personelle Ressourcen) können unterschiedliche Szenarien entwickelt werden.

Das didaktische Template basiert auf der idealtypischen Anordnung der acht Phasen Forschendes Lernen nach Huber (2009:11).

Weiterführende Literatur

  • Huber, L. (2009): "Warum Forschendes Lernen nötig und möglich ist. In: Huber,L./ Hellmer, J./Schneider, F. (Hrsg.): Forschendes Lernen im Studium. Aktuelle Konzepte und Erfahrungen." Bielefeld, S. 9–35
  • HRK (Hrsg.) (2015): "Forschendes Lernen. In: Nexus impulse für die Praxis, H. 8." Online verfügbar unter hrk-nexus.de

Regieanweisungen für Lehrende

Kursstart

Der Start mit dem Abschnitt "Kursinformationen" bietet grundlegende Informationen zur Vorbereitung und zielt darauf ab, den Studierenden einen thematischen Einstieg in die Lehr-Lerneinheit zu ermöglichen und sie auf den selbstgesteuerten Lernprozess im Kontext des Forschenden Lernens vorzubereiten. Forschendes Lernen kann nur gelingen, wenn Studierende eigenverantwortlich an ihren Fragestellungen arbeiten. Stellen Sie ihren aktiven Part klar heraus und machen Sie gleichzeitig Ihre eigene Rolle als Begleitung des Forschungsprozesses deutlich.

Machen Sie die Komponenten des Constructive Alignments für Ihre Studierenden transparent. Für die Bereitstellung der Informationen können verschiedene Medienformate oder Aktivitäten, die das Lernmanagementsystem (LMS) bietet, genutzt werden. Diese (Kurs-)Informationen können mithilfe eines Steckbriefes hinterlegt werden. Die folgenden Aspekte können in dem Steckbrief aufgeführt werden.

Inhalte & Schwerpunkte

Nennen Sie hier die Inhalte und Schwerpunkte Ihrer Veranstaltung. Das Konzept Forschendes Lernen enthält innerhalb der einzelnen Phasen teilweise auch eigene Lernziele. Diese können mit den inhaltlichen Zielen kombiniert oder verfeinert werden. Formulieren Sie die Lernziele so, dass erkenntlich wird, welches Wissen oder welche Kompetenzen nach Abschluss der Veranstaltung vorliegen sollten. Die Ziele können in einfache, prägnante Sätze gefasst und als Aufzählung angeordnet werden. Zentral ist, dass Sie von den formulierten Leitzielen die Inhalte und Prüfungen ableiten.

Prüfungsform, Leistungsnachweise & Kriterien

Damit die Studierenden auch einschätzen können, welche Leistungen sie am Ende Ihrer Veranstaltung erbringen müssen, hinterlegen Sie die Anforderungen. Nennen Sie die Prüfungsform und worin die Prüfung besteht. Welche Produkte müssen die Studierenden einreichen? Im Sinne des Forschenden Lernens sollten solche studentischen Produkte erarbeitet werden, die selbst auch im Wissenschaftskontext der jeweiligen Fachdisziplinen vorherrschen: Wissenschaftliche Poster, Abstract für einen Wissenschaftsartikel, verschriftlichten Vortrag. In Verbindung mit diesen Textgenres kann auch die wissenschaftliche Performance Gegenstand der Prüfungsleistung oder Studienleistung sein. So erhalten Studierende die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse vor einem Publikum zu präsentieren.

Erhöhen Sie die Transparenz, indem Sie Informationen oder Hilfsmittel bereitstellen, die deutlich machen, nach welchen Kriterien Sie bewerten. Fordern Sie von den Teilnehmenden etwa ein wissenschaftliches Poster, so stellen Sie möglichst eine Vorlage oder ein Best-Practice-Beispiel als Orientierungshilfe bereit. In dem Artikel "Wissenschaftliche Poster evaluieren: Konzeptionelle Überlegungen zu einem Präsentationsformat in Forschung und Lehre" von Stadler-Altmann (CC BY 4.0) erhalten Sie Hintergrundinformationen zum Einsatz von wissenschaftlichen Postern in der Lehre.

Weiterführende Literatur zum Constructive Alignment finden Sie hier:



Phase 1

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Ausgangsproblem wahrnehmen

Lernziel

Das Ziel der ersten Phase ist es, Studierenden einen Zugang zum Themenfeld zu ermöglichen, sodass sie aus diesem heraus Probleme identifizieren, die sie in einem weiteren Schritt wissenschaftlich bearbeiten.

Didaktik

Die Umsetzung im Seminarkontext kann hier unterschiedlich gestaltet werden. Sonntag et al. schlagen vor, den Gegenstand - das Thema des Seminars - gemeinsam zu erforschen, wobei für die Forschungsvorhaben Freiheiten für individuelle Ausprägungen eingeräumt werden können (Sonntag et al. 2018: 14). Eine Einführung in die Thematik kann entweder durch die Lehrperson erfolgen oder durch die Studierenden mithilfe geeigneter Gruppenmethoden.

Unter der Berücksichtigung der vorherrschenden Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen:

  • (a) Ausgangsproblem wird vorgegeben, z.B. aus dem aktuellen (fachlichen oder öffentlichen) Diskurs
  • (b) Ausgangsproblem soll schwerpunktmäßig selbst erkannt werden (geleitet durch Impulse)
  • (c) Ausgangsproblem soll selbst erarbeitet & wahrgenommen werden
Methoden & Materialien

Je nach Strukturierungsgrad gilt es in dieser Phase, Impulse für den Zugang zum Themenfeld zu geben. Dies kann mithilfe von ausgewählten Methoden und Materialien erfolgen. Für den Einstieg in Phase 1 bietet sich der Einsatz eines Webquests an (siehe Methodenglossar). Geeignete Tools für die Erstellung des WebQuests reichen von einem einfachen Foliensatz bis zu dezidiert auf kollaboratives Arbeiten ausgerichteten Tools wie dem markdownbasierten HedgeDoc.

Folgende Aufgaben können Sie in das WebQuest integrieren:

  • Die Studierenden sollen mithilfe von Bildern aus dem Internet eine Collage entwickeln, aus der die Motivation bzw. der Zugang zum Thema hervorgeht (Bilder-Text-Collage). Als Hilfsmittel können Sie Links zu Bilderportalen mit freien Lizenzen anbieten (Sammlung mit Adresse für frei Bilder). Am besten stellen sich die Studierenden ihre Collagen anschließend gegenseitig vor.
  • Stellen Sie eine Karikatur als stillen Impuls zur Verfügung, die auf ein zentrales Problem hindeutet und diskutieren Sie Annahmen und Interpretationen. Sammeln Sie diese und nehmen Sie sie als Ausgangspunkt für mögliche Forschungsfragen, die im Selbststudium spezifiziert werden. Alternativ können auch wissenschaftliche Artikel für Impulse verwendet werden.
  • Stellen Sie einen Fall zum Themenkomplex ihrer Veranstaltung vor und lassen Sie die Studierenden zentrale Probleme oder Fragen identifizieren.
Hilfestellungen

Bieten Sie Feedbackmöglichkeiten an, z.B. eine Plenumssitzung, in der alle Teilnehmenden ihr wahrgenommenes Problem vorstellen können. Dies kann in einer einfachen Vorstellungsrunde oder in einer Pitch-Vorstellung geschehen.

Die Vortragenden sollten in jedem Fall eine Rückmeldung über ihre identifizierten Probleme erhalten, um sie auf ihrem Weg zur Fragestellung/Forschungsfrage zu unterstützen. Hierfür können Sie einen Auftrag für ein Peer-Feedback formulieren und dazu eine LMS-Funktion (z.B. Forum, Wiki) bereitstellen.

Ein Wiki könnte dahingehend umfunktioniert werden, dass es auch als Dokumentations- und Feedbackinstrument dient.

Phase 2

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Finden einer Fragestellung

Lernziel
Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Themenfeld den Forschungsgegenstand für sich definieren und über die kritische Reflexion unterschiedlicher möglicher Fragestellungen eine eigene Fragestellung und erste Hypothesen formulieren.

Didaktik
Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen: "Thema und Forschungsfragen können:

    • (a) von (...) Lehrenden weitgehend vorgegeben sein
    • (b) durch das Curriculum gerahmt sein und innerhalb des Rahmens eigene Entscheidungen ermöglichen
    • (c) von den Studierenden eigenständig vorgeschlagen und weitgehend selbst gesetzt" (Reinmann 2019: 164, kursiv im Original)

Bei Strukturierungsgrad b und c können die Studierenden anhand der bereitgestellten Materialien aus Phase 1 eruieren, welche Fragen bereits stichhaltig beantwortet werden und welche sich für (weitere) Forschung eignen.

Methoden & Materialien

Stellen Sie auch für diese Phase geeignete Materialien bereit, die den Prozess des Findens einer Fragestellung unterstützen. Das können fachlich ausgerichtete Materialien (z.B. ein Foliensatz) oder methodische bzw. didaktische Materialien zum Thema Finden einer Fragestellung sein.

Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. das Clustering von Fragen und Interessenfeldern an (siehe Methodenglossar). Für die digitale Umsetzung eignet sich das kostenlose Tool Conceptboard, das Sie im Bereich Materialien verlinken können. Vorgeschaltet können Sie die Ideenfindung mit der Kopfstandmethode über negative Fragen unterstützen: Was steht nicht in Frage? Was weckt nicht Ihr Interesse?

Hilfestellungen
Am Ende dieser Phase sollte eine Fragestellung stehen. Gelegentlich kommt es vor, dass sich diese noch präzisiert oder ändert. Deshalb ist ein moderierter Schulterblick in dieser Phase von großer Bedeutung. Nehmen Sie eine beratende Rolle ein und unterstützen Sie die Studierenden ergebnisoffen bei der selbstständigen Erarbeitung ihrer Fragestellung. Schaffen Sie Räume für Rückbesprechungen. Diese können im Rahmen eines Beratungssettings erfolgen oder als Gruppenphase im Plenum gestaltet werden.

Bieten Sie Termine für Rückbesprechungen an. Als Vorbereitung für die Besprechung kann ein zuvor prägnanter Arbeitsauftrag den Termin strukturieren, z.B. das Ausfüllen und Mitbringen der Vorlage Dreisatz-Test zur Fragestellung. Stellen Sie hierzu z.B. eine Checkliste zur Formulierung einer Forschungsfrage bereit und schauen Sie im LMS nach geeigneten interaktiven Elementen und setzen Sie sie ggf. ein (z.B. Foren).

Phase 3

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Theoretische Sensibilisierung

Lernziel

Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden zu ihrer Fragestellung Informationen und theoretische Bezüge zusammengetragen und erarbeitet haben.

Didaktik

Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen: Theoretische Inhalte und Grundlagen

  • (a) Werden von Lehrenden recherchiert, bereitgestellt und vermittelt
  • (b) Werden schwerpunktmäßig selbst recherchiert und erarbeitet
  • (c) Werden von Lernenden recherchiert, bereitgestellt und in Gruppen (peer-Verfahren) vermittelt
Methoden & Materialien

Je nach ausgewähltem Strukturierungsgrad stellen Sie auch für diese Phase geeignete Materialien bereit, die den Prozess der Erarbeitung von Grundlagen und theoretischen Zugängen unterstützen. Relevante Theorien und Informationen können in Form von Foliensätzen oder in Form von Literaturlisten bereitgestellt werden. Geben Sie bei Rechercheaufträgen aufgabengeleitete Orientierungshilfen.

Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. ein Gruppenpuzzle an (siehe Methodenglossar).

Formulieren Sie Arbeitsaufträge, z. B. die Studierenden sollen am Ende der Phase eine kommentierte Literaturliste vorstellen. Sie sollen für jede bibliographische Angabe notieren, für welchen Zweck diese verwendet wird: Definition, Begriffsbestimmung, Merkmale, Dimensionen, Position, Diskussion etc.

Hilfestellungen

Am Ende dieser Phase sollte der konkrete Gegenstand der Forschungsfrage theoretisch beleuchtet sein. Bieten Sie auch hier Räume an, in denen die Studierende in den Austausch kommen. Als Begleitperson des Prozesses ist es wichtig, einen Überblick über den aktuellen Stand der jeweiligen Projekte zu erhalten, um ggf. weitere Impulse zu geben.

Phase 4

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Methodenwahl

Lernziel

Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden über ein adäquates Methodenwissen verfügen, um das Forschungsdesign entwickeln und die Forschung durchführen zu können. Nachdem der Forschungsgegenstand identifiziert wurde, können erste Überlegungen zum methodischen Verfahren angestellt werden.

Didaktik

Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. "Die Wahl eines Forschungsansatzes und die Entscheidung für passende wissenschaftliche Methoden können:

  • (a) vom Lehrenden detailliert vorstrukturiert werden
  • (b) über Leitlinien seitens des Lehrenden moderiert und entsprechend teilstrukturiert sein
  • (c) offen in dem Sinne bleiben, dass die Studierenden die Planung weitgehend in Eigenregie leisten" (Reimann 2019: 164, kursiv im Original)
Methoden & Materialien

Je nach ausgewähltem Strukturierungsgrad stellen Sie auch für diese Phase geeignete Materialien bereit. Die Studierenden sollten sich zunächst durch die Vermittlung des Lehrenden oder durch die Bereitstellung von Literatur relevantes methodisches Wissen aneignen können. Bei entsprechendem Wissensstand können auch andere Studierende diese Aufgabe übernehmen oder unterstützen. Wichtig ist hier die eigenständige Textarbeit anzusprechen.

Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. eine Fishbowl-Diskussion an. Formulieren Sie konkrete Arbeitsaufträge und holen Sie sich die Ergebnisse ein bzw. lassen Sie die Ergebnisse im Lernmanagementsystem hochladen.

Um die Sichtbarkeit der Projekte in der Veranstaltung zu erhöhen, können Sie einen Elevator Pitch (siehe Methodenglossar) der einzelnen Forschungsprojekte initiieren. Mithilfe eines kurzen Leitfadens können sich die Studierenden am Ende der Phase 4 strukturiert auf einen Pitch im Plenum vorbereiten. Überlegen Sie, welche Informationen zu den Projekten in 5 Minuten gegeben werden sollen.

Hilfestellungen

Am Ende können Studierende begründen, warum gerade diese Methode bzw. dieses wissenschaftliche Vorgehen für ihre Forschungsfrage geeignet scheint. Peer-to-Peer-Ansätze können dabei helfen, wichtige Fragen zum vorgestellten Forschungsvorhaben zu stellen und ggf. Vorgehen zu diskutieren. Die lehrende Person moderiert den Prozess.

Phase 5

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Entwicklung eines Forschungsdesigns

Lernziel

Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden selbstständig ein Forschungsdesign für die Untersuchung ihrer Fragestellung entwickelt haben.

Didaktik

Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. Die Verschriftlichung des Forschungsvorhabens kann:

  • (a) vom Lehrenden detailliert vorstrukturiert werden
  • (b) über Leitfäden seitens des Lehrenden entsprechend teilstrukturiert sein
  • (c) offen in dem Sinne bleiben, dass die Studierenden die Verschriftlichung weitgehend in Eigenregie leisten (in starker Anlehnung an Reimann 2019: 164, kursiv im Original)

In einem ersten Schritt entwickeln die Studierenden ihr Forschungsdesign, auf das sie im Anschluss von der Lehrperson und anderen Studierenden ausführlich Feedback erhalten, um es optimieren zu können. Eine Begleitung ist hier von Bedeutung, da die Forschungsvorhaben in einem begrenzten Zeitraum realisiert werden müssen.

Methoden & Materialien

Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. ein Reality Check (siehe Methodenglossar) an. Mithilfe gezielter Leitfragen können Studierende ihr Vorhaben kritisch hinterfragen und mithilfe eines Gruppenfeedbacks oder im Rahmen einer Sprechstunde nachjustieren.

Formulieren Sie konkrete Arbeitsaufträge und holen Sie sich die Ergebnisse ein. Das in dieser Phase erarbeitete Teilergebnis könnte ein Element der Studien- oder Prüfungsleistung sein oder als Vorbereitung für diese dienen. Bei der Erstellung eines wissenschaftlichen Posters könnten die Aspekte Relevanz, Fragestellung und Hypothesen, Methoden und Materialien in der Form eines Steckbriefs abgefragt werden.

Hilfestellungen

Am Ende dieser Phase können Studierende vorbereitet in die forschende Tätigkeit übergehen. Bei Projekten mit empirischen Forschungsmethoden müssen in dieser Phase die Erhebungsinstrumente besprochen und ggf. erprobt werden. Hierfür können Kleingruppen gebildet werden. Falls Ihre Hochschule eine Methodenberatung anbietet, können Sie die Studierenden auf die weitere Unterstützungsmöglichkeit hinweisen.

Um die einzelnen Eckdaten sowie Vorbereitungsschritte von der Datenerhebung bis zur Auswertung zu organisieren, empfiehlt es sich, einen detaillierten Zeit- und Arbeitsplan zu erstellen.

Phase 6

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Durchführung der forschenden Tätigkeit

Lernziel

Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden die Forschung selbstständig durchführen.

Didaktik

Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. "Die Forschungsaktivitäten (...) können:

  • (a) von der Lehrperson stark angeleitet sein (Leitlinien für forschende Tätigkeiten, explizite Reflexionsaufgaben etc.)
  • (b) mit Anleitung begonnen und dann nur mehr ausschleichend unterstützt werden
  • (c) von vornherein allenfalls bedarfsorientiert begleitet werden" (Reimann 2019: 164, kursiv im Original)

Studierende und Lehrende stehen Irrtümern im Forschungsprozess offen gegenüber und sehen sie als lehrreichen Ausgangspunkt für Umwege oder zufällige Entdeckungen. Für die Durchführung der Forschung wird ein entsprechend großzügiger zeitlicher Rahmen gesetzt.

Die Erprobung der spezifischen Methoden sollte vor allem in kleineren Gruppen erfolgen. Hierfür können Lehrende Materialien bereitstellen (z.B. Leitfaden, Beobachtungsprotokoll, Transkription von Interviews oder eine Übersicht von methodischen Schritten spezifischer Erhebungs- oder Auswertungsmethoden). Gestalten sich die Auswertung und Analyse kompliziert, unterstützen Lehrende und andere Studierende.

Methoden & Materialien

Methodisch bietet sich in dieser Phase für den Austausch zu Zwischenergebnissen der Gallery-Walk an (siehe Methodenglossar). Je nach Arbeitsstand und Bedarf können die Studierenden an einem oder mehreren angebotenen oder festgelegten Terminen ihre Zwischenergebnisse präsentieren und diskutieren lassen.

Hilfestellungen

In dieser Forschungsphase sind Sprechstundenangebote sehr hilfreich.

Phase 7

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Erarbeitung und Präsentation der Ergebnisse

Lernziel

Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Forschungsergebnisse erarbeitet und im Plenum vorgestellt werden.

Didaktik

Unter der Berücksichtigung der vorherrschenden Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. Die "Präsentation und Diskussion der Ergebnisse:

  • (a) erfolgen primär intern innerhalb der Veranstaltung, wobei eine prinzipielle Zugänglichkeit der Ergebnisse sichergestellt sein muss (weil man sonst nicht von Forschung sprechen könnte),
  • (b) finden in unterschiedlicher Weise teilöffentlich statt, etwa über studentische Forschungskonferenzen oder im Austausch mit anderen Hochschulen und Partnerinnen, über eigene Publikationsorgane etc.
  • (c) fließen in die wissenschaftliche Gemeinschaft ein und werden in dem Sinne öffentlich, dass Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationsorganen, auf Veranstaltungen außerhalb der Lehre oder anders mit prinzipiell unbegrenzter Reichweite zugänglich gemacht werden." (Reimann 2019: 166, kursiv im Original)
Methoden & Materialien

Methodisch bietet sich in dieser Phase eine offene Posterpräsentation an, bspw. als Postersession im Rahmen der Lehrveranstaltung, als Fachtag im Fachbereich oder auf einer themenspezifischen Fachkonferenz. Weitere geeignete Methoden können Sie unserem Methodenglossar entnehmen.

Hilfestellungen

Verweisen Sie noch einmal auf die Hilfestellungen z. B. Gestaltungskriterien von wissenschaftlichen Postern oder auf die Postervorlage.

Phase 8

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Reflexion des gesamten Prozesses

Lernziel

Das Ziel dieser Phase ist es, dass die Studierenden die eigene Forschung und die gemeinsame Arbeit im Plenum reflektieren.

Didaktik

Je nach Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen. Die Reflexion des gesamten Prozesses kann durch Feedbackstrukturen während der gesamten Veranstaltung gesichert werden. Hierfür können Sie für Feedback-Prozesse:

  • "(a) die Studierenden selbst einbeziehen, also Peers, und diese anregen und anleiten, sich untereinander Rückmeldung im Verlauf der Forschung zu geben,
  • (b) sich selbst als Lehrender (oder auch Tutoren) gezielt an bestimmten Stellen einplanen und/oder
  • (c) Externe einbinden (z.B. Kooperationspartnerin der Forschung oder potenziell Interessierte an den Forschungsergebnissen)." (Reimann 2019: 165)

Abschließend können die Studierenden sowohl den Forschungsprozess wie auch ihren eigenen Lernfortschritt reflektieren.

Methoden & Materialien

Methodisch bietet sich in dieser Phase z.B. eine Auswertungszielscheibe an (siehe Methodenglossar).

Hilfestellungen

Sollte ein Forschungsprojekt vermeintlich gescheitert sein, regen Sie zur Reflexion an: Was sind Gründe für fehlende Daten? Passte die Erhebungsmethode vielleicht nicht zur Auswertungsmethode? Ganz gleich, wie es zum Abbruch gekommen ist, sollte darauf hingewiesen werden, dass auch in Forschungsprojekten außerhalb des Studiums Fehler, falsche Annahmen und Scheitern immer möglich sind und letztlich Ausgangspunkte für neue Fragen oder Herangehensweisen sein können.