Regieanweisungen für Lehrende

Phase 1

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Ausgangsproblem wahrnehmen

Lernziel

Das Ziel der ersten Phase ist es, Studierenden einen Zugang zum Themenfeld zu ermöglichen, sodass sie aus diesem heraus Probleme identifizieren, die sie in einem weiteren Schritt wissenschaftlich bearbeiten.

Didaktik

Die Umsetzung im Seminarkontext kann hier unterschiedlich gestaltet werden. Sonntag et al. schlagen vor, den Gegenstand - das Thema des Seminars - gemeinsam zu erforschen, wobei für die Forschungsvorhaben Freiheiten für individuelle Ausprägungen eingeräumt werden können (Sonntag et al. 2018: 14). Eine Einführung in die Thematik kann entweder durch die Lehrperson erfolgen oder durch die Studierenden mithilfe geeigneter Gruppenmethoden.

Unter der Berücksichtigung der vorherrschenden Rahmenbedingungen können Sie zwischen einem der hier aufgeführten Strukturierungsgrade wählen:

  • (a) Ausgangsproblem wird vorgegeben, z.B. aus dem aktuellen (fachlichen oder öffentlichen) Diskurs
  • (b) Ausgangsproblem soll schwerpunktmäßig selbst erkannt werden (geleitet durch Impulse)
  • (c) Ausgangsproblem soll selbst erarbeitet & wahrgenommen werden
Methoden & Materialien

Je nach Strukturierungsgrad gilt es in dieser Phase, Impulse für den Zugang zum Themenfeld zu geben. Dies kann mithilfe von ausgewählten Methoden und Materialien erfolgen. Für den Einstieg in Phase 1 bietet sich der Einsatz eines Webquests an (siehe Methodenglossar). Geeignete Tools für die Erstellung des WebQuests reichen von einem einfachen Foliensatz bis zu dezidiert auf kollaboratives Arbeiten ausgerichteten Tools wie dem markdownbasierten HedgeDoc.

Folgende Aufgaben können Sie in das WebQuest integrieren:

  • Die Studierenden sollen mithilfe von Bildern aus dem Internet eine Collage entwickeln, aus der die Motivation bzw. der Zugang zum Thema hervorgeht (Bilder-Text-Collage). Als Hilfsmittel können Sie Links zu Bilderportalen mit freien Lizenzen anbieten (Sammlung mit Adresse für frei Bilder). Am besten stellen sich die Studierenden ihre Collagen anschließend gegenseitig vor.
  • Stellen Sie eine Karikatur als stillen Impuls zur Verfügung, die auf ein zentrales Problem hindeutet und diskutieren Sie Annahmen und Interpretationen. Sammeln Sie diese und nehmen Sie sie als Ausgangspunkt für mögliche Forschungsfragen, die im Selbststudium spezifiziert werden. Alternativ können auch wissenschaftliche Artikel für Impulse verwendet werden.
  • Stellen Sie einen Fall zum Themenkomplex ihrer Veranstaltung vor und lassen Sie die Studierenden zentrale Probleme oder Fragen identifizieren.
Hilfestellungen

Bieten Sie Feedbackmöglichkeiten an, z.B. eine Plenumssitzung, in der alle Teilnehmenden ihr wahrgenommenes Problem vorstellen können. Dies kann in einer einfachen Vorstellungsrunde oder in einer Pitch-Vorstellung geschehen.

Die Vortragenden sollten in jedem Fall eine Rückmeldung über ihre identifizierten Probleme erhalten, um sie auf ihrem Weg zur Fragestellung/Forschungsfrage zu unterstützen. Hierfür können Sie einen Auftrag für ein Peer-Feedback formulieren und dazu eine LMS-Funktion (z.B. Forum, Wiki) bereitstellen.

Ein Wiki könnte dahingehend umfunktioniert werden, dass es auch als Dokumentations- und Feedbackinstrument dient.